Mit aufgehender Sonne

erhob er sich und flog in den Himmel. Dieses Bild des aufsteigenden Phönix in der Morgenröte war im alten Ägypten in vielen Mythen zu lesen.  Damals galt der Graureiher als heiliges Tier.

Bei uns hat er keinen guten Ruf, hauptsache bei den Teichbesitzern wird er nicht so gerne gesehen, da seine Lieblingsspeise frischer Fisch ist. Er wurde deshalb überall bejagt, was dazu führte, dass er fast als ausgerottet galt.

Zum Glück gehört er Heute zu den geschützten Vogelarten.

Man sieht ihn überall am Bachlauf stehen, mit seinen langen Beinen und seinem langen Hals. Er scheint eins zu sein mit seiner Umgebung. Wie in Zeitlupe bewegt er sich, geduldig und bereit um dann blitzschnell zuzuschlagen.










Wenn ihn etwas erschreckt verharrt er erst eine Weile prüfend, bevor er sich elegant in die Lüfte erhebt.

Je mehr ich mich mit ihm beschäftigte, umso faszinierender fand ich ihn. Ich wollte mein Glück versuchen ihn zu fotografieren. Dazu hab ich mir eine Feuchtwiese ausgesucht, die ganz in meiner Nähe lag.

Mit Kamera und 100- 400 Tele bewaffnet wollte ich am Wochenende mein Glück versuchen. Voller Vorfreude auf tolle Bilder schlich ich mich zur besagten Feuchtwiese, doch was für eine Enttäuschung, kein Reiher weit und breit zu sehen. Ich hatte wohl zu lange geschlafen. Ich mußte an das Sprichwort denken“ Der frühe Vogel………usw.“

Versuch zwei, ich stand früh Morgens auf, schlich mich zur besagten Stelle und schlug mich in die Büsche. Bei 0 Grad saß ich im Gebüsch und wartete auf das Objekt meiner Begierde. Nach 4 Stunden kam dann endlich ein Graureiher angeflogen und landete nicht weit weg von meinem Versteck.

Ganz langsam bewegte er sich um dann in einer Pose zu verharren. Sah aus als würde er Tai Chi machen. Gebannt schaute ich seinen morgendlichen Übungen zu. Vorsichtig brachte ich meine Kamera in Stellung. Wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf in meine Richtung, ok er hatte mich gesehen. Ich versuchte mich ganz ruhig zu verhalten.

Dann ging alles ganz schnell, mit 2-3 Sprüngen war er in der Luft und mit ruhigen kräftigen Flügenschlag war er weg. Von weitem hörte ich nur noch sein kräftiges “ krääik, krääik“. 🙁

Das hatte ich mir anders vorgestellt. Aber Aufgeben kam gar nicht in Frage.

Für meinen Nächsten Versuch wollte ich zum “ Schwenninger Moos“ fahren, ein Naturschutzgebiet bei Villingen Schwenningen. Neben zahlreichen seltenen Pflanzenarten leben auch über 120 Vogelarten im Moos, unter anderem auch der Graureiher. Mit gepacktem Fotorucksack machte ich mich früh Morgens auf den Weg. Mein Ziel war vor Sonnenaufgang im Moos zu sein. Es war wiedermal ein kalter Morgen, die Natur war mit Raureif überzogen. Leichte Nebelschwaden zogen über`s Wasser.

Allmählich ging die Sonne auf, die Natur erwachte zum Leben. Für mich die schönste Tageszeit. Langsam ging ich den Holzsteg entlang, der ein Stück durch das Moor führt.

Und da stand er. Mein Sonnenvogel. Das langersehnte Foto-Model.

Ich blieb wie angewurzelt stehen, um ihn nicht aufzuschrecken, aber er beachtete mich gar nicht. Aufgeregt knipste ich die ersten Bilder. Er blieb regungslos stehen und ließ sich von den ersten Sonnenstrahlen wärmen, die in ihm die Lebensgeister weckten. Ausgiebig widmete er sich dann seiner Gefiederpflege.

Dabei hatte er mit wachsamen Blick  ständig seine Umgebung im Visier.  Mit einer Engelsgeduld fischte er dann sein Frühstück aus dem Wasser und auch wenn er bei den ersten paar Versuchen  leer ausgieng, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Gedult und Ausdauer und dann noch die nötige Ruhe brachten ihm dann den gewünschten Erfolg.

So verging ein ganzer Vormittag und mit Geduld, Ausdauer und der nötigen Ruhe hab ich auch ein paar tolle Bilder gemacht. Zum Abschied begleitete er mich sogar noch ein Stück den Steg entlang.

Später erfuhr ich, daß er sogar einen Namen hat. Offensichtlich begleitet er öfters Fotografen ein Stück. Archibald ist schon ein „schräger Vogel“. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert