und langen dünnen Beinen, unverwechselbar, das Rotkehlchen. Verglichen mit anderen Vögeln hat das Rotkehlchen eine überaus große Stimmvielfalt und kann andere Vögel problemlos nachahmen. Es ist ausgesprochen territorial und verteidigt sein Revier gegen Konkurrenten, manchmal kämpfen Sie bis zum Tot des Anderen. Im Allgemeinen gelten sie aber als recht zutraulich mit einer geringen Fluchtdistanz. Kann nicht so schwer sein sie zu fotografieren, dachte ich. Aber wie es so ist, meist kommt es anders.
Eigentlich suche ich meine Fotomotive eher in der Landschaft. Leider waren ja die Reisetätigkeiten in den letzten zwei Jahren sehr eingeschränkt. Das heißt, jeder Fluß, jeder Baum, jede Landschaft hatte ich gefühlt schon tausendmal fotografiert und das zu jeder Jahreszeit. Ich musste mir etwas Anderes überlegen. Da kam mir die Idee den Vogel des Jahres 2021 zu porträtieren. Wie gesagt, kann nicht so schwer sein einen Vogel zu fotografieren, dachte ich.
Bei meinen Streifzügen durch den Wald musste ich feststellen, ich war zu langsam für den flinken Vogel. Ich hatte jede Menge unscharfe Aufnahmen gemacht. Na toll.
Meine Vorstellung einfach mal schnell ein paar schöne Bilder machen, löste sich in Luft auf. Ich musste meine Strategie ändern. Für meinen nächsten Versuch wählte ich eine offene Blende und eine kurze Belichtungszeit, das sollte doch besser klappen. Zur Sicherheit steckte ich noch ein paar Sonnenblumenkerne in den Rucksack. Mit Zuversicht machte ich mich erneut auf die Pirsch. Es ging nicht allzu lange und ich erspähte ein Rotkehlchen, schnell holte ich meine Geheimwaffe aus dem Rucksack. Ja und was soll ich sagen, das Rotkehlchen ist bestechlich.
Für eine Handvoll Kerne posierte es vor meiner Linse und es wurde immer zutraulicher. Ich konnte ein paar tolle Bilder machen.
Als Dank für das mitgebrachte Futter bekam ich dann sogar noch ein Privatkonzert vor Ort. Gebannt lauschte ich dem Gesang und war ganz glücklich, so etwas miterleben zu dürfen. Wirklich ein toller Vogel und mit Recht Vogel des Jahres 2021.
